559 - Sentiero Abisso del Vento - Isnello
559 - Sentiero Abisso del Vento - Isnello
Die Tiefen des Windes (das Abisso del Vento) liegen im Gebiet der Gemeinde Isnello an den Hängen des Cozzo Balatelli. Die ersten Hinweise auf die Grotte gehen ein paar Jahrhunderte zurück, als Cristoforo Grisanti von einem starken "Wasserrauschen" berichtete, das man hören konnte, wenn man mit dem Ohr am Felsen lauschte. Das Geräusch wird aber in Wirklichkeit von einem starken Luftzug verursacht, der durch die erste Enge am Grotteneingang strömt und genau dieses Kennzeichen hat der Grotte den Namen gegeben. Die ersten Kenntnisse über die unterirdischen Räume gab es erst 1972, als die Höhlenforscher des italienischen alpinen Clubs CAI von der Abteilung Cefalù die ersten Forschungen durchführten, im Rahmen derer im ersten Grottenabschnitt ein Grab aus der ersten Hälfte der Kupfersteinzeit mit wichtigen archäologischen Funden ausgemacht wurde. Ab diesem Zeitpunkt spielt die Grotte eine sehr wichtige Rolle in der Höhlenforschung nicht nur in Sizilien und zieht zahlreiche Forscher aus den Provinzen Palermo, Catania, Ragusa, aber auch aus der Versilia.an. Die bis heute durchgeführten Forschungen haben zur Entdeckung einer der vielschichtigsten und ausgedehntesten Höhlen in Sizilien mit einer Ausdehnung von zirka 2 km Ausmaß und einer Tiefe von etwa 220 m geführt. Das sog. Abisso del Vento entwickelt sich auf mehreren übereinander gelagerten Ebenen und besteht aus Galerien und großen Sälen, die durch vertikale Brunnen miteinander verbunden sind und vom Eingang aus bis zum Grund aufeinander folgen. Der Verlauf und die Anordnung der Höhlenräume ist stark bestimmt durch den Verlauf der Hauptfrakturen des Felsmassivs, was die suborthogonale Anordnung der Galerien bezeugt. Einige der Räume sind durch Einbrüche erweitert, während in anderen Morphologien auffindbar sind, die auf Wasserdurchfluss zurückzuführen sind. Derzeit fließt in der Grotte kein Wasser, aber es gibt vor allem in den tieferen Zweigen wunderbare Konkretionen wie Kanülen, weiße Stalagtiten, Medusen, Stalagmiten und kräftige Calcitausgüsse. Außerdem sind bedeutende, rötliche Fangoablagerungen zu verzeichnen, die derzeit noch erforscht werden.
Aufgrund der Charakteristiken und der Schwierigkeit ist die Grotte nur für technisch erfahrene und körperlich vorbereitete Höhlenforscher zugänglich. Der Eingang zur Grotte befindet sich auf Privatgrund.
- Ausrüstung für Höhlenforschung