Abies Nebrodensis
Abies Nebrodensis
Seit 1900 galt die Nebrodentanne in der sizilianischen nördlichen Bergkette als ausgestorben. 1957 wurde sie im Tal Madonna degli Angeli auf den Madonien wiederentdeckt, wo noch zirka dreißig Exemplare stehen, die dank der isolierten Lage und der geringeren örtlichen Konkurrenz der anderen stärkeren Baumarten, wie zum Beispiel die Buche (Fagus sylvatica) überlebt haben.
Die Abies nebrodensis gilt für die Weltnaturschutzunion IUCN als vom Aussterben bedrohte Art und steht in der Liste der 50 im Mittelmeerraum meist bedrohten botanischen Arten. Im Jahr 2000 hat der Naturschutzpark der Madonien das LIFE-Naturprojekt zum Erhalt dieser Art ins Leben gerufen.
Bis heute besteht ein vom Italienischen Interministeriellen Ausschuss für Wirtschaftsplanung, C.I.P.E., finanziertes Projekt unter dem Titel "Erhalt der Abies Nebrodensis", das daneben auch die "Wiederherstellung der Torfgrube von Geraci Siculo" zum Ziel hat. Das Projekt hat sich viele Ziele gesetzt, so auch ab dem Jahr 2009 die fortschreitende Pflanzung von 7.000 Exemplaren dieser äußerst seltenen und wertvollen Tanne.
In vergangenen Zeiten war dieser Baum weit verbreitet, denn das Holz der Nebrodentanne stellte wohl eine wichtigen Einnahmequelle für die Bergbevölkerung von Nordsizilien dar, insbesondere während der griechischen Vorherrschaft, denn die Stadt Halaesa (auch Alèsa Arconidèa), die nur wenig entfernt von dem heutigen Ort Tusa (in der Provinz Messina) liegt, ließ auf ihren Münzen das unverwechselbare Abbild dieses hochragenden Baumes prägen.